Historische Ziegel aus Rückbau hist. Bausubstanz
In der Zeit vor 1870 wurden in Deutschland eine Reihe von regional unterschiedlichen Ziegelformaten hergestellt und verbaut. Mit der Industrialisierung und dem Ausbau der Transportwege (insbesondere der Eisenbahn) war es möglich, Ziegel auch über größere Entfernungen kostengünstig zu transportieren. Im Zuge der Reichseinigung 1871 wurde das bereits verwendete Format 25x12x6,5 cm zunächst nur für Öffentliche Bauten zur Norm, zum (Alten) "Reichsformat" erklärt und setzte sich auf Grund der Wirtschaftlichkeit auch bei privaten Bauten durch.
In der Zeit zwischen 1870 und 1950 wurde mit Ziegeln dieses Formates der überwiegende Teil der Häuser in Deutschland erbaut. Durch die Einführung des metrischen Systems änderten sich die Maße des (Neuen) Reichsformates auf 24×11,5×6,3cm, das dann zur Norm erhobene "Normalformat" hat die Maße 24×11,5×7,1 cm und ist derzeit noch als Normformat gebräuchlich.
Mauerwerk mit "Alten Reichsformaten" ist durch ein anderes Längen-Höhen-Verhältnis der Ziegel im Verhältnis zum derzeitigen Normalformat eleganter, die Ziegel an sich wirken schlanker. Derzeit werden solche Ziegel nur noch als Sonderformate in wenigen Ziegeleien Deutschlands und Dänemarks hergestellt.
Insbesondere in alten Traditionsziegeleien in Polen, nicht nur in den Regionen die früher zu Deutschland gehörten, werden diese Ziegel noch als Standard-Format produziert. Das sorgt für günstige Preise, die auch durch die relativ hohen Frachtkosten nicht verdorben werden.
Reichsformat Ziegel aus dem Rückbau historischer Bausubstanz erhalten wir von verschiedenen Lieferanten aus früheren Deutschen Gebieten in Polen wie Schlesien, Pommern und Ostpreussen, manchmal auch aus Zeit und Gebiet der KuK-Donaumonarchie.